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In diesem Gedicht setzt sich Annette von Droste-Hülshoff mit dem Älterwerden auseinander. Sie schreibt es mit Mitte 40. Die Jugend ist wie ein Zuhause. Aber das Älterwerden vertreibt uns endgültig von dort. Wir haben keine Möglichkeit zurückzukehren. Unerfüllte Träume und Hoffnungen bleiben zurück. Doch das Gedicht endet zuversichtlich: Dem Frühling der Jugend folgt ein Sommer der Ernte.
Annette von Droste-Hülshoff schreibt dieses Gedicht für eine Bekannte. Sie heißt Bertha Arndts. Bertha lebt als Schriftstellerin in Bonn.Das Ich im Text betrachtet einen See. Hier treffen Wasser und Luft aufeinander. Mal ist der See stürmisch, mal ruhig. Bilder von Toten und Lebenden erscheinen. Eine Frau ist darunter. Das Ich fühlt sich ihr tief verbunden. Es schreibt diese Zeilen für die Frau.
Der Titel des Gedichts passt zu einem alten Schloss in Meersburg. Meersburg liegt am Bodensee. Dort ist Annette von Droste-Hülshoff oft zu Besuch bei ihrer Schwester und ihrem Schwager. Im Text erkundet das erzählende Ich neugierig das Schloss. Es beschreibt den Zerfall mit viel Witz: Die Vorfahren heißen wenig respektvoll Stuben-Kameraden. Schilde werden als Kleiderstangen verwendet. Die Rechte des Adels bröckeln. Auch das alte Schloss bröckelt.
Das Gedicht ist eine selbstbewusste Erklärung über Kunst: Kunst soll nicht nur für sich stehen. Sie soll nicht nur der Mode folgen oder auf starke Wirkungen setzen. Gedichte wachsen aus dem tiefsten Inneren heraus. Sie sind stark mit dem Leben der Schreibenden verflochten. Der Text ist so etwas wie das Vermächtnis der Dichterin Droste-Hülshoff.
Das Gedicht entsteht im Winter von 1841 und 1842. Es erinnert an eine vergangene Liebesbeziehung. Die Erinnerung spielt sich auf dem Bökerhof ab. Der Bökerhof ist das Familienanwesen von Annette von Droste-Hülshoffs Mutter. Der Hof liegt in Ostwestfalen. Im Garten steht eine dunkle und abweisende Taxuswand. Das ist eine Wand aus Eiben. Die Eibe ist ein giftiger Baum. Der Ort wirkt also giftig. Die Beziehung vor über 20 Jahren wurde durch einen Hinterhalt vergiftet.