Protesting 2022: I want my voice to be heard – Female singers of Iran

Mo, 5.12., 19:30 Uhr

Ein Gespräch mit Yalda Yazdani und Valerie-Siba Rousparast

 

Eine Folge der Islamischen Revolution im Iran 1979 ist der Umstand, dass Frauen der Sologesang in der Öffentlichkeit sowie der Konzertauftritt verboten ist. Weder Sängerinnen noch Instrumentalistinnen werden im Fernsehen gezeigt. Die Musikethnologin Yalda Yazdani untersucht und dokumentiert seit 2009, wie sich die Situation von iranischen Sängerinnen in unterschiedlichen Teilen des Landes gestaltet, welche Rolle Musik in ihren Leben spielt, welche kreativen Wege sie finden, um das Verbot zu umgehen.
Im Gespräch mit der Autorin und Regisseurin Valerie-Siba Rousparast zeigt Yalda Yazdani Ausschnitte des Dokumentarfilms The Female Voice of Iran, der gemeinsam mit Andreas Rochholl und Sebastian Leitner entstanden ist. Rousparast und Yazdani erkunden anhand der Filmausschnitte gemeinsam Proteststrategien im musikbasierten Handeln der Female Voices of Iran und welche Formen des kollektiven Widerstands sich aktuell in der Revolutionsbewegung zeigen.

 

Der Talk findet in englischer Lautsprache statt.

 

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A talk with Yalda Yazdanie and Valerie-Siba Rousparast

 

The current Islamic Republic in Iran, established 1979, does forbid women to sing solo in public, to perform on stage at concerts. To this day, neither female singers nor female musicians are shown on Iranian TV. The ethnomusicologist and curator, Yalda Yazdani has been investigating the situation of the Iranian singers since 2009. In her research, she is paying special attention to different areas of the country and documenting the role of music in women's everyday life as well as their creative strategies to undermine governmental regulations.
Together with author and director Valerie-Siba Rousparast, Yalda Yazdani presents excerpts of the feature documentary The Female Voice of Iran, which was produced in collaboration with Andreas Rochholl and Sebastian Leitner. Rousparast and Yazdani discuss the protest strategies that are embedded in the musical practices of the female voices of Iran and collective forms of resistance that shape the revolution in Iran right now.

 

 

 

Protesting 2022

Gerade in Revolutionen, sagt Hedwig Richter, werden die klassischen Geschlechterrolle noch einmal festgeschrieben: Frauen nähen die Blusen für die Freiheitskämpfer, besticken ihre Flaggen und heilen ihre Wunden. Welche geschlechtspezifischen Formen von Aktivismus prägen die Gegenwart? Wie viel Platz haben solidarische Beziehungsweisen im Widerstand? Wem wird im Protest Autorität zugeschrieben und welche Handlungsspielräume und Revolutionsformen kann die Digitalität ermöglichen? In den folgenden Veranstaltungen will das Team von INSERT FEMALE ARTIST gemeinsam mit Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL) mit Autor*innen, Expert*innen und dem Publikum in unterschiedlichen Formaten ins Gespräch über die Grenzen, Ressourcen und Beziehungsweisen von Revolutionen der Gegenwart kommen.

 

Protesting 2022 ist eine Produktion von INSERT FEMALE ARTIST und Burg Hülshoff - Center for Literature (CfL) und wird im Rahmen des Projekts »Worte wie Klingen« durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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