Bevor Burg Hülshoff ab Ende 2019 umgebaut wird, muss der Boden noch archäologisch untersucht werden. Eine gute Gelegenheit, um auch performativ in die Tiefe zu gehen:

Was bedeutet Archäologie, wie berührt sie unsere Leben? Ist die Vergangenheit im Museum, die sich aus Ausgrabungen speist, eine, die tatsächlich stattgefunden hat – oder ist sie erfunden? Und wie halten wir es mit der jüngsten Vergangenheit?

Der erste Teil des Triple Features gräbt im Theater im Pumpenhaus. Hier breitet die Gruppe vorschlag:hammer in Die Ausgrabung die großen archäologischen Themen aus. Eine Performance über Ausgraben und Ausstellen. Über das Museum als Welt und die Welt als Museum. Und über die Frage, was von uns eigentlich bleibt, und ob das, was bleibt, auch erzählt, wer wir waren.

Auf Burg Hülshoff finden die anderen beiden Teile statt: In einem Audiowalk erkundet das Publikum das Gelände der Burg. Unter Funkkopfhörern lauschen alle einem der berühmtesten Droste-Texte: Die Mergelgrube. Vier Stimmen lesen den Text nicht nur, sie klopfen ihn ab, schlagen Stücke heraus, um die Schichten darunter zu sehen, wollen auf den Grund.

Und eine begehbare Textplastik gibt es auch noch, in der Villa Schonebeck aus den 1920er-Jahren. Lisa Danulat, die Dramatikerin, entschichtet: Arcanum – 20 DM. Die Villa wird zum Museum für Erinnerungen – und dieses Museum wird ausgeräumt, Objekt für Objekt. Das Publikum kann Dinge sehen, die es dort nie gab oder geben wird. Denn Anton Kurt Krause und Fabian Raith machen mit Hilfe von Augmented Reality Unsichtbares sichtbar.

 

A long weekend dedicated to archeology: the performance Die Ausgrabung (The Excavation) in Pumpenhaus Münster, an audio walk with the poem Die Mergelgrube (The Marl Pit) by Annette von Droste-Hülshoff on the grounds of Burg Hülshoff, and, next door, in the 20th century villa, a traversable text installation with augmented reality. Grab a shovel and dig along with us!