Gesprächsblock 1: Künstler*innenbücher zwischen Totalkunst und Download (Maike Aden, Timm Ulrichs, Katharina Neuburger)
Im Symposium »judge a book by its cover« unterhalten wir uns über das Künstler*innenbuch – eine Form, die Jahrhunderte alt ist. Diese Bücher können nicht nur gelesen werden, sondern spielen mit Falten, Umklappen, Auf- und Zudecken, mit Farben, Materialien, Drucktechniken. Sind Künstler*innenbücher also Bildende Kunst oder Literatur? Und wie entwickelt sich diese Form nun im digitalen Zeitalter weiter? Sind ein Text als Datei und die ausgedruckte Version dieses Textes dasselbe? Können neue Künstler*innenbücher das Durchblättern von Papier und das Durchklicken am Screen ästhetisch verbinden? Performances im digitalen Raum, Vorträge und Gesprächsrunden wechseln sich mit Präsentationen konkreter Buchprojekte ab. Denn um das Symposium herum experimentieren fünf Künstler*innen mit der Form. Der erste Gesprächsblock stellt Beispiele physischer Künstler*innenbüchern vor. Der »Totalkünstler« Timm Ulrichs spricht über seine eigene Praxis durch die Jahrzehnte. Die Kunstwissenschaflterin Dr. Maike Aden präsentiert die avantgardistische Arbeit des mexikanischen Künstlers Ulises Carrión. Und die Kunsthistorikerin Dr. Katharina Neuburger verknüpft verschiedene avantgardistische Beispiele und erläutert, wie sie Denkkörper verstofflichen. Das Symposium fand Ende Januar 2022 digital statt. »judge a book by its cover« ist eine interdisziplinäre Werkstatt von Burg Hülshoff – Center for Literature, Kloster Bentlage Rheine und Literaturmuseum Haus Nottbeck, gefördert durch den Deutschen Literaturfonds und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Förderprogramm »Regionales Kultur Programm«. In Kooperation mit dem DFG-Projekt »Das Künstlerbuch als ästhetisches Experiment» an der Ruhr-Universität Bochum und der Bergischen Universität Wuppertal und mit Indiecon – Independent Publishing Festival.