Wie bauen wir Menschen derzeit diesen Planeten um? Und können wir selbst noch gegensteuern? Und – wenn ja – mit welchen Mitteln und in welcher Sprache? Fünf Tage feiert das CfL neue Zukunftsentwürfe für diesen Planeten. Fünf Tage begehen Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Öko-Aktivist*innen und das Publikum das Festival Natur am Bau. Mit dabei: alles von Rock’n’Roll-Show bis zum Community Garden-Projekt. Wie wahrscheinlich ist es, dass das Anthropozän (das Erdzeitalter des Menschen) gut zuende geht? Und kann modernes Bauen überhaupt ökologisch sein? Das fragen wir gerade auch im großen Bauhaus-Jubiläumsjahr. Immerhin haben die Menschen seit ihrem Erscheinen auf der Erde nicht nur Tiere gejagt, Beeren gesammelt, Feuer gemacht und Pflanzen kultiviert, sondern vor allem auch Hütten und Computer gebaut – und hören damit nicht auf. Die Folgen? Die Bienen sterben. Korallen bleichen aus. Die Tundra und das arktische Eis, sie schmelzen.

 

Also bauen wir selbst an:
ein temporäres Festivalzentrum vom Architek- turbüro Studio umschichten
einen Global Glitch Garden, also einen alternati- ven Gemeinschaftsgarten zwischen Pflanzen und Plastik, bespielt durch das Performancekollektiv virtuellestheater
elf Installationen und Performances der Münster School of Design auf dem gesamten Gelände, die Ihnen unter dem Titel grow! on the way kritisches Wissen zu Natur und Bauen nahebringen, in denen Sie Bohnen ernten und Pommes aus Kartoffeln schnitzen können
das Rock’n’Roll-Livehörspiel Ecotopia des Schrift- stellers Senthuran Varatharajah und der Band RÁN zur Frage, wie Ökologie und Kolonialismus histo- risch zusammenhängen – und was das für unser Verständnis von Natur heute heißt
Insektometrie – eine performative Begehung des Droste-Museums aus der Perspektive von Insek- ten mit der Lyrikerin Monika Rinck und weiteren Künstler*innen
Form Follows Energy– eine Videoinstallation des Medienkünstlers Tobias Yves Zintel, die fragt, wie das Digitale und die Dinge im Anthropozän zusammenhängen – und die Antworten bei fünf Autor*innen findet: Hamed Abboud, María Cecilia Barbetta, Ann Cotten, Eiríkur Örn Norðdahl und Yoko Tawada
ein Konzert des legendären Phill Niblock, der seit sechzig Jahren seine Drone Music entwickelt ein Klimagottesdienst des Dramatikers Thomas Köck und des Musikers Andreas Spechtl von der Band Ja, Panik
außerdem: weitere Konzerte, Lesungen, Perfor- mances, Parties, Picknick.

 

Musik: Lukatoyboy, City At Dark

Text: Senthuran Varatharajah

Kamera & Schnitt: Philipp Wachowitz, Alina Schäfer