Schaukasten KHM - Juliana Kálnay - Die Stadt ist nicht die Stadt

Musik meets Text: Die Schriftstellerin Juliana Kálnay und der Musiker Lukas Schäfer kreieren gemeinsam ein musikalisches Hörbuch über eine Stadt, die nicht sie selbst ist. Sondern mehr.

 

Wir eröffnen den Schaukasten. Entrez, s’il vous plaît!

 

Ab sofort zeigt das Center for Literature mehrfach im Jahr Projekte, Zwischenstände, Texte, Kunst und Konzepte, die Studierende und Leh- rende der Kölner Kunst- hochschule für Medien (KHM) gemeinsam mit dem Team des CfL ent- wickeln. Ab 2020 dann auch in Residenzen.

 

Den Start macht Juliana Kálnay, Schriftstellerin und künstlerisch-wis- senschaftliche Mitarbei- terin an der KHM. 2017 brachte sie ihr erstes Buch heraus: Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens. Diese Chronik porträtiert Menschen in einem Haus, aber auch das Eigenleben des Hauses selber. Es sind Texte, die zwischen Prosa und Lyrik hin- und herschweben; rhythmische Miniaturen, die an der all- täglichen Wirklichkeit genauso viel Spaß haben wie an den Illusionen hinter ihnen. Oder, Stop! Bei Kálnay sind die Wirklichkeiten eigentlich immer auch schon ziemlich illusionsreich und die Illusionen wirklichkeitsgeprüft. Fürs Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe hat Juliana Kálnay aus einer einwöchigen Recherche vor Ort im März 2019 einen neuen Text entwickelt: Die Stadt ist nicht die Stadt – 80 Feststellungen. Ein Text über Bielefeld. (Wir sagen nun nichts zum Wirklichkeitsstatus von Bielefeld an dieser Stelle). Wieder sucht und findet sie, diesmal eine Stadt, die keine ist. Sie bohrt in die industrielle Geschichte, sie folgt den Legenden bis hin zu Burgen und (Vorhänge-) Schlössern, sie fragt nach Karten für Universitätsgebäude, in denen niemand sich zurechtfindet.

Für den Abend im Rüschhaus entwickelt Kálnay ge- meinsam mit dem Musiker Lukas Schäfer aus ihrem Text ein musikalisches Hörbuch. Im Gartensaal lauschen wir den 80 Feststellungen, in denen sich Festes langsam verflüssigt, bis wir in Regenpfützen Goldfische sehen. Im Anschluss sprechen die Künstler*innen mit Iris Hennig (Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe) und Jörg Albrecht (CfL) und dem Publikum über Städte, Zusammenarbeiten und Sprachen zwischen Text und Musik.

 

Kamera & Schnitt: Philipp Wachowitz

Musik & Sound: Lukas Schäfer