Tab Talks
💻 Schriftstellerische Arbeit findet heute am Computer statt…
Texte werden zu großen Teilen am Computer geschrieben und gelesen. Praktisch jeder Text, der uns heute – in welcher Form auch immer – begegnet, ist an irgendeinem Punkt durch digitale Prozesse gegangen, wurde in Schreibprogrammen bearbeitet, prozessiert oder in Layout-Programmen gestaltet. Unsere teilautomatisierte Welt ist unmittelbar und mittelbar durchtränkt von digitalen Medien – wir leben in einer postdigitalen Gegenwart. Die schiere Masse an Text, die in ihr täglich rezipiert werden kann, wird aber durch eine verhältnismäßig geringe Auswahl an Software produziert, die wiederum von verhältnismäßig wenig Menschen in einer Hand voll Firmen gestaltet wird. Dabei sind an die Programme, die wir täglich zur Produktion und Rezeption von Text nutzen, Vorannahmen geknüpft, was Text formal und inhaltlich ist und wie zu schreibende Texte aussehen könnten oder sollten. Das betrifft in besonderem Maße literarische Texte.
Tab Talks beschäftigt sich mit dem Einfluss digitaler Tools auf den schriftstellerischen Arbeitsprozess. Dazu werden Schriftsteller*innen eingeladen, in einer Mischung aus Atelierbesuch und Werkstattgespräch den Bildschirm ihrer Arbeitsrechner zu teilen und so Einblicke in die von ihnen benutzte Software, in Workflows und Dateiorganisationen zu geben – und über die Recherche von Stoffen in noch offen gelassenen Browser-Tabs zu erzählen.
Jede Veranstaltung wird durch Live-Beobachtungen auf Twitter oder Instagram begleitet, die im Anschluss als Zine veröffentlich werden.
#8 mit I. V. Nuss
Für Tab Talks #8 teilt I.V. Nuss ihren Bildschirm. Nuss ist eine Meisterin im spekulativen Erzählen digital getränkter Bild- und Lebenswelten. Sie entwirft Autor*innenschaften wie sie Figuren aus irgendeinem Ordner tief, tief gefüllt mit Memes und Screencaps zieht. Welche Formen Material bei ihrem Schreibprozess annimmt und wie all das zurück in den linearen Text kommt, darüber spricht sie mit Andreas Bülhoff.
#7 mit Hanna Engelmeier
#6 mit Hannes Bajohr
Tab Talks zine #6:
Für Tab Talks #6 teilt der Autor, Literaturwissenschaftler und Philosoph Hannes Bajohr seinen Screen. Bajohr ist eine zentrale Figur der gegenwärtigen digitalen Literatur und verbindet wie kein zweiter theoretische und künstlerische Textproduktion mit neuesten Methoden digitaler Technologien. Wie ein Schreiben zwischen Computercode und Zettelkasten, zwischen neuronalem Netz und Textverarbeitungsprogramm aussieht, zeigt er im Gespräch mit Andreas Bülhoff.
#5 mit Heike Geißler
Für Tab Talks #5 teilt die Autorin Heike Geißler live von der Leipziger Buchmesse ihren Screen. Geißler reflektiert in ihren Texten ebenso analytisch wie poetisch schriftstellerische Arbeitsbedingungen und entwirft literarische Texte als Träger gesellschaftspolitischer Utopien. Mit Hauskünstler Andreas Bülhoff spricht sie darüber wie das mit den Voreinstellungen der Textverarbeitungsprogramme auf ihrem Computer zusammenhängt und was sich aus poetischer Sicht ändern muss.
#4 mit Elisa Aseva
Für Tab Talks #4 teilt die Autorin Elisa Aseva ihren Screen. Aseva schreibt vor allem auf dem Smartphone und ist eine der virtuosesten literarischen Stimmen auf Social Media. Über Facebook als Schreibumgebung, Begrenzungen und Motivationen von Schreib-Apps und Smartphone-Daumen spricht sie mit Hauskünstler Andreas Bülhoff.
#3 mit Clemens Setz
#2 mit Mara Genschel
Für Tab Talks #2 teilt die Autorin und Performerin Mara Genschel ihren Screen. Sie ist bekannt für ihr permanentes Unterlaufen literarischer Konventionen und ihre ortsspezifischen Textrealisationen. Doch auch die unkonventionellste Poesie muss irgendwann durch den Texteditor. Im Stream zeigt sie, was das für die Produktion ihrer »angewandten Konzeptualismen« bedeutet.
#1 mit Kathrin Passig
🗣 Interview
📖 Computational Work Flow Zine