Gegenwartserde

In der Reihe Gegenwartserde dreht sich alles um unterschiedliche Sichtweisen auf das Anthropozän, die wir miteinander ins Gespräch bringen. Der Begriff ›Anthropozän‹ ist ein Versuch, den Einfluss des Menschen auf Klima und Planeten zu beschreiben. Es gibt aber auch viele andere mögliche Begriffe und Perspektiven. Um darüber und andere Fragen zu diskutieren, laden wir zum Beispiel Klimagerechtigkeitsaktivist*innen, Geolog*innen, Philosoph*innen, Performance-Künstler*innen, Expert*innen aus der Wissenschaftskommunikation oder Literaturwissenschaftler*innen ein, unser Sprechen und Denken über Klimawandel und Umwelt zu hinterfragen. 

 

Wir haben über den Zusammenhang von Klimawandel und Kolonialismus gesprochen, über Fachsprachen, Poesie und Wissensvermittlung, über die Wirkmacht von Pflanzen und die ökologische Folgen digitaler Kommunikation. In jeder Ausgabe widmen wir uns einem anderen Thema. Hier im Studio stellen wir die jeweiligen Themen mit Zusatzmaterial vor.

 

In der vierten Ausgabe der Gegenwartserde geht es um Gärten in Kunst, Literatur und Botanik - vom Garten als Symbol für die Erde zum Garten im Wohnzimmer. Dazu zeigen wir hier Julia Löfflers Ausstellung Exotic Plant Hunters. 

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Whiteboard
Zonen

Julia Löffler lebt und arbeitet als Grafikdesignerin in Hamburg. Neben ihrem Engagement in freien künstlerischen Projekten entwickelt sie visuelle Erscheinungsbilder und gestaltet vorwiegend Bücher und Plakate. 2018 absolvierte sie ihre Ausbildung zur Grafikdesignerin in Freiburg und studiert seitdem Kommunikationsdesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. In ihrer Arbeit Exotic Plant Hunters untersucht sie die koloniale Kontinuität der Faszination für tropische Zimmerpflanzen anhand einer fotografischen Gegenüberstellung aus historischen Archivbildern und gegenwärtigen Fotos von Social Media-Plattformen.

 

 ©Lukas Besenfelder

 

 ©Lukas Besenfelder

 

 

Exotic-Plant-Hunters

 

EXOTIC PLANT HUNTERS

 

Eine Fotografische Recherche zum kolonialen Erbe der Faszination des Westens für Tropenpflanzen

Monstera, Feigenblatt und Pilea sind die stängeligen Stars der sozialen Medien, Besitzer*innen bezeichnen sich als »Plantparents« oder »Plantfluencer*innen«. Die Liebe zu Pflanzen signalisiert Achtsamkeit und einen nachhaltigen Umgang mit Konsum und Umwelt. Das Paradoxe ist, dass der moderne »Urban Jungle« in einer kolonialen Tradition steht, in der Ausbeutung und Verschiffung tropische Pflanzen in die luxuriösen Stadtwohnungen der Bourgeoisie des 19.Jahrhunderts brachten. Exotische Pflanzen wurden damals zum Statussymbol, das Reichtum und Wohlstand zum Ausdruck brachte. Nicht nur gesellschaftlich, sondern auch auf wirtschaftlicher Ebene schreibt sich die koloniale Ausbeutung im Pflanzenhandel fort.

 

Auf dem Handy oder Tablet unterwegs? Zur besseren Darstellung kannst Du dir die Ausstellung auch hier ansehen.

 

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links:  Porträt von Ernst Haeckel in seiner Tropenforscher-Ausrüstung. 1860 – 1900

 

rechts:  »It’s a jungle out there.You know what would look good with this plant? MORE OF THEM! Am I right!?!« @bellabucchiotti. 2020

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links: Edwardian Sommerhaus Dekoration. Circa 1910

 

rechts:  »Auf eine Tasse« home story von @friendsoffriends über @timlabenda. 2018

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links: Kaiserin Alexandra Feodorowna von Russland, geborene Prinzessin von Hessen-Darmstadt und bei Rhein, und ihre Schwester, Großfürstin Jelisaweta Feodorowna, geborene Prinzessin Elisabeth von Hessen-Darmstadt und bei Rhein. Circa 1888

 

rechts: Tropische Hochzeitsdekoration von @their_story_by_debbielourens. 2020 

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links: Adolf v. Liebermann im Tropenanzug. Tana-Baringo-Nil. Karl Peters zu Emin Pascha. Nach Skizzen des Verfassers illustriert. 1892

 

rechts:  »~ MOOD~ AKA me right now trying to catch up on emails« @nicolealyseee. 2018

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links: The American Florist - a Weekly Journal for the Trade. 1885

 

rechts: Tula Plants & Design Shop @tulahouse. 2020

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links: »Grandmother was never so chic – Nor did she ever shop for flowers so fresh and attractive as in the Flower Pot, a new feature of Stop & Shop/Bradlees combination stores throughout the large retailing chain.« © Wyner Family Jewish Heritage Center at New England Historic Genealogical Society

 

rechts: »Never not posing with my plants #plantmom #urbanjungle« @trixedenbreuls. 2020

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links: Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland in einer Hütte am Orinoco. Holzschnitt von Otto Roth. 1870

 

rechts: »Casa dos Outros: Semana Jefferson Stevanato.« São Paulo. © Manu Oristanio | www.manuoristanio.com. 2015

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links: »The Hallway«. Ölgemälde der viktorianischen Innenarchitektur von Jessica Hayllar. 1882

 

rechts: Home story über Joris & Nicky von @jordi.huisman für @friendsoffriends ©Jordi Huisman | http://www.jordihuisman.nl. 2013 

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links: Unbekannte viktorianische Person posiert neben einer Aspidistra-Pflanze. Circa 1896–1920

 

rechts:  »Picked zebra!!!« @amyz_k. 2020

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links: John Hook im Fotostudio. Circa 1900

 

rechts: »Plants also like it a bit chic. Happy Weekend lovely people!« @gruenediele. 2021

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links: »For Victorians it was a sign of middle class stature to have an Aspidistra, so they often posed with them in photographs.« Unbekannte Person. Circa 1900

 

rechts: @seame.linen. 2019

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links: Eine Frau gießt ihre vielen Zimmerpflanzen. 1920

 

rechts:  »Plant care = Self care!« ©Jaclyn Campanaro | www.jaclyncampanaro.com. 2021

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links: Mrs. McKinley im Wintergarten des Executive Mansion, Washington, D.C. © Boston Public Library. 1900

 

rechts: »I’m sorry, >too many plants< just isn’t in my vocabulary [...] Comment your plant count!!« Familienporträt von @crazyplantmum. 2021

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links: Eine Familie posiert um ihre Aspidistra vor ihrem Haus in Hellidon,Northamptonshire. Circa 1896–1920

 

rechts:  Gruppenbild von @acre_studio. 2018

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links: Salon, Government House, Wellington, während der Residenz von Lord und Lady Ranfurly. Es zeigt die architektonischen Details der Wände und der Decke, den Teppich, Sessel mit losen Bezügen und eine Vielzahl von Zimmerpflanzen. ©Alexander Turnbull Library, Wellington, New Zealand. Circa 1897–1903

 

rechts: »That weekend feeling« @plantegutt. 2021

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links: Miss Phyllis und Zena Dare beim Tee. 1907

 

rechts:  »Friends with style« @belleroseofficial. 2018

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links:  Unbekannte viktorianische Person posiert neben einer Kentai-Pflanze. Circa 1896–1920

 

rechts: »Nothing comes between me and my plants & Alocasia zebrina is today’s favorite« @craigmilran. 2019

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links: Unbekannte viktorianische Person posiert neben einer Kentai Pflanze. Circa 1896–1920

 

rechts: »#officialplantfever« @torontoplant.girl. 2020

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links: Unbekannte Person. Schweden. Circa 1910

 

rechts:  Familienporträt #MonsteraMonday von @kristofcales auf @urbanjunglebloggers. 2021

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links: Unbekanntes Paar. Schweden. Circa 1910

 

rechts:  »A wise man (me) once said (just now) you can never have too many avocado plants. Do I need another one? Not really. Do I have one propogating in my kitchen? Absolutely.  [...]« @_ginger_roots. 202